Hunderasse des Tages: Galgo Espanol

Herkunft und Geschichte
Der Galgo Espanol, auch Spanischer Windhund genannt, ist eine der ältesten und edelsten Windhundrassen Europas. Seine Ursprünge reichen bis in die Antike zurück, als bereits die Kelten und später die Römer schnelle, ausdauernde Jagdhunde für die Hetzjagd auf Hasen, Kaninchen und anderes Wild hielten. Es wird vermutet, dass die Vorfahren des Galgo Espanol bereits vor über 2000 Jahren auf der Iberischen Halbinsel lebten und von den Phöniziern, Griechen und Römern eingeführt oder mitgebracht wurden. Im Mittelalter war der Besitz von Windhunden in Spanien ein Privileg des Adels und der Landbesitzer; der Galgo galt als Statussymbol und wurde für die Jagd auf Hasen, Kaninchen und gelegentlich auch auf Rehe eingesetzt. Die Rasse wurde über Jahrhunderte hinweg auf Geschwindigkeit, Ausdauer und Jagdpassion selektiert. Im 16. und 17. Jahrhundert war der Galgo Espanol in ganz Spanien verbreitet und wurde auch nach England exportiert, wo er maßgeblich an der Entstehung des Greyhounds beteiligt war. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Galgo Espanol zu einem Spezialisten für die Jagd in offenem, trockenem Gelände und auf weiten Ebenen, wie sie in Zentralspanien typisch sind. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde die Rasse durch die Einkreuzung von Greyhounds teilweise verändert, um noch mehr Geschwindigkeit zu erzielen. Dennoch blieb der ursprüngliche Typ erhalten und wird bis heute in Spanien gezielt gezüchtet. Die Jagd mit dem Galgo ist in Spanien tief verwurzelt und wird nach traditionellen Regeln durchgeführt. Leider ist die Rasse auch für das Schicksal vieler ausgesetzter oder misshandelter Hunde bekannt, da viele Galgos nach Ende der Jagdsaison von ihren Besitzern ausgesetzt werden. In den letzten Jahrzehnten haben sich zahlreiche Tierschutzorganisationen für den Schutz und die Vermittlung dieser edlen Hunde eingesetzt. Der Galgo Espanol ist heute nicht nur als Jagdhund, sondern auch als liebevoller Familienhund und Sportpartner geschätzt. Seine Geschichte steht für die enge Verbindung zwischen Mensch, Hund und Jagdtradition in Spanien und für die Anpassungsfähigkeit einer uralten Windhundrasse an die Herausforderungen der Moderne.
Aussehen und Charakter
Der Galgo Espanol ist ein großer, schlanker und eleganter Windhund mit einem ausdrucksstarken, athletischen Körperbau. Rüden erreichen eine Schulterhöhe von 62 bis 70 Zentimetern, Hündinnen sind etwas kleiner. Das Gewicht liegt meist zwischen 23 und 29 Kilogramm. Der Körper ist langgestreckt, mit tiefem Brustkorb, geradem Rücken, langen, schlanken Gliedmaßen und einer auffallend langen, dünnen Rute, die tief angesetzt und sichelförmig getragen wird. Das Fell ist kurz, fein und dicht oder rauhaarig (es gibt zwei Varietäten: kurzhaarig und rauhaarig). Die Fellfarben sind vielfältig: von schwarz, weiß, gestromt, rot, gelb, isabellfarben, sandfarben bis zu verschiedenen Kombinationen und Scheckungen. Der Kopf ist lang, schmal, mit flacher Stirn, langem, spitz zulaufendem Fang und mandelförmigen, dunklen Augen, die dem Hund einen sanften, manchmal melancholischen Ausdruck verleihen. Die Ohren sind hoch angesetzt, dünn, rosaförmig zurückgelegt, bei Aufmerksamkeit halb aufgerichtet. Charakterlich ist der Galgo Espanol sensibel, ruhig, freundlich und sehr menschenbezogen. Er ist intelligent, lernwillig und anpassungsfähig, zeigt aber auch eine gewisse Zurückhaltung gegenüber Fremden. Im Haus ist er ruhig, ausgeglichen und verschmust, draußen jedoch zeigt er seine Jagdpassion, Schnelligkeit und Ausdauer. Der Galgo Espanol ist sozial, verträgt sich gut mit anderen Hunden, ist selten streitsüchtig und eignet sich hervorragend als Familienhund, wenn er ausreichend ausgelastet wird.